von Marco Galuska
Nach drei Niederlagen ohne eigenen Torerfolg war die SpVgg Ansbach im Heimspiel gegen Aufsteiger SV Schalding-Heining umso mehr gefordert, um im Abstiegskampf ein Polster zu den Relegationsplätzen zu wahren. Dabei begannen die Nullneuner durchaus schwungvoll. Kroiß schickte in der Anfangsminute Sturmpartner Sperr, der wieder in die Startelf zurückgekehrt war, doch der Torjäger wurde noch zur Ecke abgeblockt. Die sprichwörtlich erste kalte Dusche kam in der 6. Minute, als Schalding nach einem Eckball am langen Pfosten durch Patrick Drofa unvermittelt zuschlugen. Wichtig für Ansbach, die Antwort nach dem Rückstand gelang postwendend, als Kroiß über rechts klasse vorbereitete und Sperr im Zentrum im Zweitversuch die Kugel endlich wieder einmal im gegnerischen Tor unterbrachte - nach sechs torlosen Partien der erste Treffer für die SpVgg (9.)!
Ansbach hatte spielerische Vorteile, aber die Niederbayern meldeten sich zumeist nach Standards zu Wort, die aufgrund der heftigen Böen schwer zu berechnen waren. So scheiterte Nico Ott mit einem sehenswerten Fallrückzieher an der guten Parade von SpVgg-Schlussmann Heiko Schiefer (der den am Finger verletzten Heid vertrat) und dem Pfosten (13.). Ganz knapp war es nach 18 Minuten auch, als Lukas Schmidt Maß nahm, sein Schuss aber nur an den Außenpfosten klatschte. Glück hatte SV-Keeper Max Böhnke (ehemals ATSV Erlangen und SpVgg Greuther Fürth), dass Jonas Sauerstein nach einer Bogenlampe, die sich vor dem Tor senkte, im Abseits stand, sonst hätte der Treffer wohl gezählt (23.). Bevor es in die Kabine ging, gab es noch jeweils eine gute Gelegenheit auf beiden Seiten. Schiefer musste per Fußabwehr gegen Drofa parieren (33.), in der 39. Minute stand ein Feldspieler der Gäste bei einem Kroiß-Eckball goldrichtig auf der Linie, sonst wäre Sperrs Kopfball der Führungstreffer gewesen.
Der zweite Durchgang war dann harte Kost für den Großteil der 723 Zuschauer. Das spielerische Niveau litt auch unter den widrigen äußeren Bedingungen. Nach einer Stunde probierte es Kroiß mal aus der Distanz, Böhnke parierte den Flachschuss. Dann kamen die entscheidenden Minuten der Partie: Nach einem Sahnepass von Weeger, der aus der Abwehrreihe diagonal das Spielfeld überbrückte, sodass Kroiß von halbrechts aufs Tor zog, jubelte der Anhang bereits. Doch der Abschluss von Ansbachs Nummer 10 sprang vom Innenpfosten wieder heraus - und zwar so unglücklich, dass auch der mitgelaufene Sperr nicht mehr eingreifen konnte (65.). Vier Minuten später eine ähnliche Szene: Diesmal kam Kroiß halblinks im Strafraum, scheiterte an der starken Abwehr von Böhnke, ein Querpass auf Sperr wäre wohl das 2:1 gewesen. Und nur einen Zeigerumlauf danach touchierte eine Freistoß von Brekner das Lattenkreuz (71.). Die Ansbacher Führung lag in der Luft, aber es kam anders. Ott nahm aus der zweiten Reihe Maß und traf unhaltbar für Schiefer mit einem Traumtor zum 1:2 (74.). Es war passend zum äußerst ungemütlichen Wetter die nächste kalte Dusche. Es war ein heftiger Nackenschlag für die Nullneuner, die sich in der 82. Minute bei Schiefer bedanken konnten, der einen Schuss von Weiß klasse parieren konnte. So bekam Manz noch eine letzte gute Chance nach Vorlage von Sperr, doch auch der Linksfuß ließ einige Ansbacher nur kurz jubeln, traf er doch mit seinem Schuss nur das Außennetz (89.). In der fünfminütigen Nachspielzeit brachte Schalding den Sieg ins Ziel und hätte durch Aklassou gar noch auf 1:3 stellen können, doch Schiefer parierte klasse und hielt damit die Ansbacher gerade noch über den Strich. Der heutige Gegner sitzt nun aber gewaltig im Nacken.
Spielbericht eingestellt am 23.03.2024 18:59 Uhr